BACHELOR

Entwurf: 8/StS 06/V:A / 39

Studio Raum II setzt sich mit institutionellen Räumen auseinander. Wie verkörpern diese gesellschaftliche Rituale und Regeln und wie werden letztere mit ihrer Hilfe formalisiert? Der institutionelle Kontext Karlsruhes bildet den Rahmen: BGH/KIT/BST/ZKM/HFG/BVG.

Im aktuellen Semester setzt sich das Studio mit der Institution des Archivs auseinander. Es fokussiert dabei insbesondere auf seinen ambivalenten Charakter als hermetisch abgeschlossener Raum des Aufbewahrens und als öffentliche Infrastruktur.

Das Landesarchiv, Gefäß unseres kumulativen Gedächtnisses, verwahrt Material von Behörden, Gerichten und deren Funktionsvorgängern und macht das Archivgut allgemein und zeitlich unbegrenzt zugänglich. Die ältesten Dokumente im Landesarchiv Baden-Württemberg sind mittelalterliche Urkunden aus dem 9. Jahrhundert. Seitdem wächst das Archivgut exponentiell und bedarf immer größerer Speicherfläche. So bewahrt das Landesarchiv heute circa 320 Regalkilometer Pergament und Papier auf. Gleichzeitig wird das Archiv mit der zunehmenden Digitalisierung konfrontiert, die den Schutz der wertvollen Unikate, sowie deren orts- und zeitunabhängigen Zugang verspricht.

Das Studio nimmt die Herausforderungen des aktuell exponentiellen Wachstums des analogen Archivguts und die der Digitalisierung innenwohnenden Versprechungen an, um die zukünftige gesellschaftliche Relevanz des Archivs als öffentliche Infrastuktur neu auszuloten.