WS 19/20
BACHELOR
Entwurf: Studio Raum
Unser Alltag ist räumlich. Unsere täglichen Routinen und Handlungen entfalten sich im Raum und schaffen Raum. Im Studio Raum I werden Sie sich mit Ihren Alltagsroutinen und Ihrer alltäglichen Umwelt als Ineinandergreifen von raumnutzenden, raumwahrnehmenden sowie raumbildenden Handlungen und Erfahrungen auseinandersetzen. Das scheinbar Bekannte, Gekonnte und Gewohnte verflüchtigt sich zugunsten erneut zu entdeckender und neu zu entwerfender Möglichkeitsräume. Als Studierende der Architektur werden Sie von Gewohnheitstieren und Routiniers zu Entdeckern und Entwerfern des Überraschenden im Alltäglichen.
Übung: Grundlagen der Entwurfslehre / Gebäudeanalyse
Im Rahmen der Begleitübung zur Vorlesungsreihe «Grundlagen der Entwurfslehre» werden ausgewählte baugeschichtlich relevante Architekturen analysiert. Ziel der Übung ist es, konkrete architektonische Bauten aus unterschiedlichen Epochen unter spezifischen Aspekten wie räumlicher Struktur sowie funktionaler Gliederung zu untersuchen und in Form von Zeichnungen und Modellen darzustellen und zu präsentieren.
MASTER
100.000m3 Studio
In seinem 1995 erschienenen Text „Bigness“ beschreibt Rem Koolhaas eine neue architektonische Lesart: ab dem Erreichen einer bestimmten kritischen Größe verlässt ein Gebäude den Maßstab, die Wahrnehmung und die Funktionsweisen der Architektur – es funktioniert nur noch als reine Dichte, als eine Kollision unterschiedlicher Programme, als eine selbstreferenzielle Innenwelt ohne Außen. „Bigness“ ist eine Theorie der Komplexität, die nicht der Logik der Architektur, sondern der rein physischen Logik der Masse - und des darin enthaltenen Programms - folgt.
In einer Vielzahl deutscher Städte entsteht in den Nachkriegsjahrzehnten eine neue Typologie: das Kaufhaus der 60er und 70er Jahre. Generische Fassaden verbergen hier eine Innenwelt des Konsums, die für die Erfüllung scheinbar aller Wünsche der ‚nivellierten Mittelstandsgesellschaft’ der Nachkriegszeit steht.
Nicht zuletzt durch die Konkurrenz des Online-Shoppings haben die Kaufhäuser jedoch ihr Imaginationspotential weitgehend verloren – der Niedergang der Kaufhäuser scheint unabwendbar. In bester Innenstadtlage werden daher in nächster Zeit enorme bauliche Volumen für eine neue Nutzung zur Verfügung stehen.
Das Studio 100.000 m3 macht sich die Strategien von „Bigness“ zu Nutze, um im Sinne eines spekulativen Blicks in die Zukunft Szenarien für die enormen Volumen der Kaufhäuser der 60er und 70er Jahre zu entwickeln, die in absehbarer Zeit als leere gebaute Masse - und somit auch als graue Energie - zur Verfügung stehen werden.
100.000m3 Seminar
Since the City Council‘s decision to cancel the OMA proposal in 1992, the ZKM has been located in the IWKA, the former largest munitions factory in Germany. Today, the archives house a collection of 8,000 new media artworks from the 20th and 21st centuries. One of them is OMA's original competition model in an M 1:100 scale, rediscovered by a team from the ZKM and R+E under several layers of shrink wrap.
This find was reason enough for us, 30 years later, to revisit the design theories and concepts that the project contains. As part of the '100,000 cubic meters' Seminar (which describes the approximate volume of the ZKM cube, based on its dimensions of 43x43x58m), we restored the original M 1:100 OMA model from the ZKM competition. Herr Neubig from the KIT model shop supervised the restoration.
We also developed a research cosmos around the model, to contextualize the design with other OMA projects and texts and the contemporary events that influenced them. By classifying the projects and texts in relation to their time of origin, and examining them through the lens of the present, we gained insight into why they were so revolutionary then, and what makes them relevant now.
We conducted our research over several stages, starting with a detailed cross-analysis of four OMA projects and four OMA texts (all circa 1989-1994). We examined the surrounding events, trends, and actors that influenced the projects and texts. The research outcomes were presented in a group exhibition in January 2020, together with the refurbished ZKM model.