SS21
BACHELOR
Bachelorarbeit: Tod im Zeitalter der Unsterblichkeit
Als Produkt der Aufklärung, einhergehend mit sich entwickelnden Hygienevorschriften, wurden neue Friedhöfe außerhalb der Städte eingerichtet. Über Jahrhunderte wurde so der Tod aus dem städtischen Bewusstsein verbannt. Aktuell ist die Vorstellung vom Tod in unserem Alltag wieder präsenter denn je. Tägliche Todesstatistiken und Medienberichte stehen sinnbildhaft für unserer Ohnmacht ihm gegenüber. Trotzdem, und vielleicht auch gerade vor diesem Hintergrund, macht sich die Menschheit, so argumentiert u.a. der Historiker Yuval Harari, auf den Weg zu ihrem „nächsten große Projekt“, der Unsterblichkeit. Denn dank Fortschritten in der Biotechnologie und künstlicher Intelligenz könnte der Homo sapiens zum gottähnlichen Homo deus avancieren.
Das Studio hat sich daher zum Ziel gesetzt, die ambivalente Beziehung zwischen Tod und Unsterblichkeit in einer Zeit zu untersuchen, in der die Dialektik zwischen den beiden einen Höhepunkt an Intensität erreicht hat. Irgendwo zwischen dem Wissenschaftlich-Medizinischen, dem Logistischen und dem Rituellen liegt dabei ein unerforschter Raum für architektonische Interventionen.
Wir werden entlang dieser drei Stränge eine Institution für die Toten und die Unsterblichen entwerfen. In Gegenbewegung zur aufklärerischen urbanen Distanzierung positioniert sie sich mit angemessener städtischer Präsenz.
Regeltermin: Mi-Do 14.00-18.00 Uhr, Zoom
1. Treffen: 31.03.2021, Zoom
Zwischenkritik: 05.05.2021, 02.06.2021
(Pflichtexkursion: falls vorhanden, Zeitraum, Ort)
Abgabe/Präsentation: 30.06.2021/07.07.2021
Sprachen: Deutsch, Englisch
Vertiefung Bachelorarbeit
Begleitende Veranstaltung zum Bachelorentwurf im Studio Frohn. Anhand von Texten und Referenzobjekten wird die theoretisch - analytische Grundlage für den Entwurf erstellt.
Belegung nur in Verbindung mit Bachelorentwurf in Studio Frohn.
MASTER
Entwurf: Script As Method
In einer Vielzahl deutscher Städte entsteht in den Nachkriegsjahrzehnten eine neue Typologie. Das Kaufhaus der 60er und 70er Jahre. Hinter geschlossenen Fassaden verbergen sich Innenwelten des Konsums, die für die Erfüllung scheinbar aller Wünsche der Mittelstandsgesellschaft der Nachkriegszeit stehen.
Nicht zuletzt durch die Konkurrenz des Online-Shoppings haben die Kaufhäuser jedoch ihr Imaginationspotential weitgehend verloren – Ihr Niedergang scheint unabwendbar. In bester Innenstadtlage werden daher in nächster Zeit enorme bauliche Volumen für eine neue Nutzung zur Verfügung stehen.
In Anbetracht eines nachhaltigen Umgangs mit Ressourcen und dem großen Bedarf an Wohnraum in den zentralen Lagen der Städte bietet es sich an, diese leerstehenden Baumassen mit Wohnnutzungen neu zu programmieren.
Dabei stehen die spezifischen Anforderung des Wohnens an Organisation, Zirkulation und Belichtung zunächst in Konflikt mit den extremen Geschosstiefen und fehlenden Außenbezügen der Kaufhaus-Strukturen.
Um den Widerspruch zwischen zeitgemäßer Wohnumgebung und Black Box aufzulösen, ist ein methodisches Vorgehen notwendig.
In dem Studio wird das Skript als Entwurfswerkzeug so angewendet, dass die Typologie des Wohnens auf die Rohbau-Struktur des Kaufhauses projiziert werden kann.
Hierzu wird die strukturelle DNA ausgewählter Wohngebäude extrahiert und in ein parametrisches Skript übersetzt. Durch die Reduktion auf die wesentlichen strukturellen Relationen kann der genetische Code der Referenz auf eine andere Struktur übertragen werden.
Wie kann man die Qualitäten eines Referenzgebäudes nutzen, ohne dieses zu kopieren?
Welche neuen Arten des Wohnens entstehen durch die kontrollierte Kollision der beiden Strukturen?
Regeltermin: Betreuung Do nach Absprache
1. Treffen: 08.04.21, 11:00
Abgabe/Prüfung: 29.07.21
Teilnehmerzahl: max. 15 Studierende
Sprachen: Deutsch / Englisch
SEMINAR: Script As Method
Das Seminar Script As Method beschäftigt sich vertiefend mit dem Skript als Entwurfswerkzeug.
Aus einer Auswahl von Wohnbauten wird von jedem Teilnehmer ein Referenzgebäude in Hinblick auf die wesentlichen strukturellen Eigenschaften analysiert. Die innere Organisation, die Belichtung und das Erschließungssystem der Referenz werden dann in ein parametrisches Skript übersetzt.
Ziel des Seminars ist es, die wesentlichen strukturellen Relationen des Referenzgebäudes mit Hilfe des Skriptes auf andere Struktur übertragen zu können.
Dieses Seminar dient als Vertiefungsseminar zum Masterstudio „Script As Method“ und kann nur im Zusammenhang mit dem Entwurf Script As Method gewählt werden und ist für diesen verpflichtend.
Regeltermin: Betreuung Do nach Absprache
1. Treffen: 08.04.21, 11:00
Abgabe/Prüfung: 29.07.21
Teilnehmerzahl: max. 15 Studierende
Sprachen: Deutsch / Englisch
Forschungsseminar: Formen der architektonischen Praxis
Im Seminar wird der Frage nachgegangen, wo und wie Architektur praktiziert wird. Betrachtungsschwerpunkte sind dabei der physische Raum, die Organisationsstruktur der Architekt*innen sowie methodische Prinzipien der Architekturproduktion.
Das Seminar gliedert sich in drei Phasen: Spekulationen über vormoderne Architekten, Archivforschung über moderne und postmoderne Architekten und schließlich Interviews mit aufstrebenden zeitgenössischen Büros.
Jede Phase wird mit einer Reihe von Grafiken abgeschlossen, darunter Planzeichnungen, Organigramme und „Found Footage“. Zusätzlich zu den regelmäßigen Kurstreffen werden sich die Studierenden in kleinen Forschungsgruppen gegenseitig unterstützen. Das Endergebnis wird in einem Zine veröffentlicht.
Regeltermin: Do 10.00-13.00 Uhr, Zoom
1. Treffen: 08.04.2021,10:00 Uhr, Zoom
Zwischenkritik: 29.04.2021, 10.06.2021
Abgabe/Prüfung: 05.08.2021
Teilnehmerzahl: 15
Sprachen: Deutsch, Englisch