SS 23

BACHELOR

Studio Raum II: YOU ARE HIRED!

Studio Raum II setzt sich mit institutionellen Räumen auseinander. Wie verkörpern diese gesellschaftliche Rituale und Regeln und wie werden letztere mit ihrer Hilfe formalisiert? Der institutionelle Kontext Karlsruhes bildet den Rahmen: BGH/KIT/BST/ZKM/HFG/BVG.
Laut Bundesagentur für Arbeit (BA) ist jedes zweite Unternehmen in Deutschland von Personalmangel betroffen. Mehr als die Hälfte der arbeitssuchenden Menschen hat nicht die Qualifikationen, die den Anforderungen der Stellengesuche genügen. Gleichzeitig gehen die Jahrgänge der Babyboom-Generation langsam in Rente und die Geburtenrate sinkt weiter. Durch den berufsfachlichen Mismatch und die demographische Entwicklung kommt es so zu einer Umkehrung der Rollen auf dem Arbeitsmarkt, bei der sich die Suche nach Arbeit in eine Suche nach Menschen umkehrt. 
Das Studio stellt sich der neuen planerischen Realität der Arbeitsagentur: der Antragsteller von gestern wird zum Hoffnungsträger von morgen; die Institution des Bittstellens wird zur Institution des Match-Makings.

 

Regeltermin: Mi-Do, 14:00-18:00 Uhr, Geb. 20.40
1. Treffen: 29.03.2023, 14:00 Uhr, Geb. 20.40
Zwischenkritik: 03.05.2023, 24.05.2023 
Abgabe/Präsentation: 29.06.2023/05.07.2023

 

MASTER

Entwurf: MUSTERHAUS

Das freistehende Einfamilienhaus ist wohl die am meisten umstrittene architektonische Trophäe des modernen Wohnungsbaus: Von vielen geliebt als baulicher Ausdruck persönlichen Erfolgs, Standes und Ehrgeizes, von einigen verabscheut als Beweis für alles, was architektonisch und städtebaulich schief gelaufen ist. 

Die Kritik daran ist vielfältig. Das Einfamilienhaus hat eine katastrophale Umweltbilanz vorzuweisen. Es ist für die Zersiedelung der Landschaft verantwortlich und stellt eine große Herausforderung für alternative Verkehrsmittel dar. Es ist auch fast allein verantwortlich für den ständig wachsenden Flächenverbrauch in Deutschland, der mit fast 48 qm pro Kopf einen neuen Höchststand erreicht hat. Das dem Einfamilienhaus innewohnende Prinzip der Abschottung scheint es zu verhindern, dass es sich den persönlichen wie auch den demografischen Veränderungen anpasst.

Musterhaus-Siedlungen sind die Hausmannskost der Einfamilienhaus-Typologie. Gleichzeitig haben Musterhaus-Siedlungen auch als einflussreiches Laboratorium für die architektonische Entwicklung in der Moderne fungiert. Die Weißenhofsiedlung in Stuttgart ist nur ein Beispiel dafür.

Das Studio wird das Potenzial der Musterhaussiedlung für Einfamilienhäuser als Laboratorium untersuchen, um die unbestreitbaren Unzulänglichkeiten des heutigen suburbanen Zustands anzusprechen, und wird die Möglichkeit ihrer Umwandlung im Lichte der ökologischen und demographischen Herausforderungen, denen sie gegenübersteht, erkunden.

 

Regeltermin:  Betreuung Do nach Absprache, im Fachgebiet
1. Treffen: 13.04.23, 11:00, im Fachgebiet
Abgabe/Prüfung: 02.08.23
Teilnehmerzahl: max. 15 Studierende
Sprache: Deutsch / Englisch
 

Stegreif: UNPLANNED PLANS

Im Rahmen des Forschungsprojekts „Typologische Resilienz“, welches die Potentiale der Umnutzung von leerstehenden Bürobauten zu Wohnzwecken untersucht, wurden im letzten Semester geeignete
Wohnbaureferenzen in maschinenlesbare Grammatiken übersetzt und deren zugrundeliegenden Raumparameter definiert.
Ziel des Stegreifs „Unplanned Plans“ ist es, diese Parameter und Grammatiken auf Herz und
Nieren zu prüfen. Mit Hilfe geometrischer Ordnungsprinzipien sollen diese Raumbeziehungen abgebildet werden, ohne die ursprüngliche Referenz zu kennen.

Die Frage ist, unter welchen Bedingungen entstehen neue oder bekannte Grundrisse?
Welche architektonischen Monster oder exakten 1:1 Kopien 
resultieren aus den vorher definierten Regeln?
Wie nah oder fern sind die erzeugten Grundrissezu ihrem Original?
Am Ende des Stegreifs werden schliesslich die Quellgrundrisse offengelegt und mit den
„Unplanned Plans“ verglichen.

Max. 15 Studierende

 

Seminar: FERTIGTEIL

Profane Fertigteilbauten sind omnipräsenter Teil unserer gebauten Umwelt. 
Dennoch bleibt ihre faszinierende Evolutionsgeschichte weitgehend unerzählt.
 
Das Seminar taucht in diese in Vergessenheit geratene Architekturgeschichte ein und widmet sich anhand konkreter Beispiele der Entwicklung der zugrundeliegenden Konstruktionsprinzipien und Fügungslogiken.

Auf diesen Rückblick aufbauend werden Fragen hinsichtlich der zukünftigen Bedeutung und Potenziale dieser Bauweise adressiert:
Welche Potentiale stecken in dieser Bauweise und welche wurden bereits ausgelotet? 
Welche Erkenntnisse lassen sich hinsichtlich der Fügungsprinzipien für das kreislaufgerechte Bauen ableiten?
Inwieweit lassen sich die analysierten Prinzipien in anderen Werkstoffen heute neu denken?

 

Regeltermin: wöchentlich, Do. 11:30 - 13:00 Uhr, Ort wird bekanntgegeben
Erster Termin: 20.04.23, 11:30 – 12:30
Zwischenkritiken: 25.05., 11:30-13:30 und 06.07.23, 11:30-13:30
Abgabe/Prüfung: 10.08.23, 10:00 - 12:00 Uhr
Teilnehmerzahl: max. 15 Studierende

 

Seminar: HARD CORE

Im Rahmen des Forschungsprojektes „Typologische Resilienz“ untersuchen wir die Potentiale der Umnutzung von leerstehenden Bürobauten zu Wohnzwecken. 

Mit Hilfe von bereits entwickelten Trainingsdatensätzen wird eine KI angelernt, die Bestandsgrundrisse automatisiert auf ihre strukturellen Bausteine reduziert und maschinenlesbar macht. In einem zweiten Schritt können sie algorithmisch hinsichtlich ihrer Umnutzungspotentiale als Wohnbau geprüft werden.
Dieser bringt allerdings im Vergleich zum Bürobau andere Anforderungen an die Erschließungstypologien mit sich. 
Um vor diesem Hintergrund die Anpassungsfähigkeit der Bestandsstrukturen zu maximieren, müssen die Wände der existierenden vertikalen Erschließungselemente unter Berücksichtigung statischer Achsen und ihrem Grad der statischen Ausnutzung, soweit wie möglich auf Stützen reduziert werden. Dabei bleibt die Queraussteifung unberücksichtigt.

Das Seminar fokussiert auf die Entwicklung und Prüfung von Herangehensweisen, wie diese Wände der Erschließungskerne aus tragwerksplanerischer Sicht prinzipiell auf ein Minimum reduziert werden können, um den größtmöglichen Spielraum typologischer Anpassung der Bausubstanz sicher zu stellen. Dabei soll ein Verständnis für bestehende Tragstrukturen entwickelt werden, damit die KI anhand der richtigen Datensätze lernt. So soll eine allgemeingültige Erkennung entstehen, die sich nicht auf den Einzelfall stützt.

 

Regeltermin: wöchentlich, Do. 10:00 - 11:30 Uhr, Ort wird bekanntgegeben
Erster Termin: 20.04.23, 10:00 – 11:00
Zwischenkritiken: tbd
Abgabe/Prüfung: 10.08.23, 10:00 - 13:00 Uhr
Teilnehmerzahl: max. 15 Studierende