SS 24
BACHELOR
Entwurf: Grid
Das Raster ist ein absolutes und sich wiederholendes System, das sich in alle Richtungen ins Unendliche ausdehnt und von lokalen Bedingungen unabhängig ist. Als emblematische Struktur der Moderne zeigt das Raster seine Gleichgültigkeit gegenüber Narrativen, spezifischen Gegebenheiten und einer sequenziellen Lesart jeglicher Art.
Als System, das überall und jederzeit angewendet werden kann, wurde es zu einem Werkzeug für das Universale. So bleibt seine architektonische Rolle unabhängig von Geschichte oder Geografie. Die Möglichkeit der endlosen Wiederholung machte es zu einem Ordnungs- und Kontrollmittel für die Rationalisierung komplizierter Strukturen oder im Umgang mit programmatischer Komplexität. Die extreme Regelmäßigkeit offenbart die Suche nach etwas Absolutem und einer autonomen ästhetischen Entscheidung, statt der Nachahmung eines bestehenden Zustands.
In der heutigen architektonischen Umgebung erleben wir eine paradoxe Wiederkehr des Rasters:
Warum suchen wir in einer Zeit, in der sich der architektonische Diskurs auf Identität und Spezifität konzentriert, immer noch nach einem universellen Mittel?
Ist das Raster eine selbstsichernde Präsenz in einem fortschreitenden Kontrollverlust, während der Prozess des Bauens immer komplexer wird?
Wozu brauchen wir ein strukturelles Hilfsmittel, das uns hilft, komplizierte Strukturen zu rationalisieren, wo wir doch heute über Werkzeuge zur Berechnung und Herstellung komplexer Formen verfügen?
Das Studio wird die Möglichkeiten, die Fallstricke und die Widersprüche des Rasters untersuchen.
Regeltermin: Do, 11:00 – 18:00 Uhr, Studio
Erstes Treffen: Do, 18.04.24, 10:30 Uhr, Studio
Pflichtexkursion: 25 – 28.04.24
Präsentation: Mi, 31.07.24
Seminar: Algerien
Als größtes Land Afrikas liegt Algerien am Mittelmeer und hat seine Wurzeln in der Wüste Sahara. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Region durch verschiedene ethnische, kulturelle und religiöse Einflüsse geprägt und bildet eine Schnittstelle zwischen Orient, Okzident und Westafrika. 1962 endete die mehr als ein Jahrhundert währende französische Kolonisation. Algerien entstand als unabhängige Nation.
Das Seminar gliedert sich in zwei Teile.
Zunächst erfolgt eine zeichnerische Analyse und Dokumentation relevanter architektonischer Zeugnisse, wobei deren vielschichtiger kultureller und politischer Kontext anhand von Texten, Vorträgen und Filmvorführungen eingehend beleuchtet wird.
Anschließend werden wir eine 10-tägige Exkursion nach Algerien unternehmen, um die analysierten Architekturprojekte zu besuchen.
Die Exkursion wird im September 2024 stattfinden.
Erstes Treffen: Mi, 17.04.24, 11:30 – 13:00 Uhr
Abgabe/Prüfung: Mi, 07.08.24, 11:30 Uhr
Seminarwoche: Archival Bastards
Das Seminar bietet die Möglichkeit, in die Fülle des im SAAI aufbewahrten architektonischen Wissens einzutauchen und es als Impuls für die eigene Entwurfspraxis zugänglich und sinnvoll zu machen. Anstatt den üblichen Silos der Klassifizierung (nach Autor, Datum oder Art) zu folgen, versucht das Seminar, Archivmaterial zusammenzubringen, das nicht dazu bestimmt war, sich zu treffen.
Sie werden mit einer Reihe von vorselektierten Schnittzeichnungen von Projekten verschiedenster Architekten, historischer Epochen und Typologien arbeiten. Mit Hilfe verschiedener Strategien der visuellen Assoziation, wie Exquisite Korps, Palimpsest und Cut-up, werden Sie zwei dieser nicht miteinander verbundenen Zeichnungen zusammenbringen und so Ihren eigenen "architektonischen Bastard" schaffen.
Durch diesen Prozess der Bastardisierung erforscht das Seminar eine Entwurfsmethodik, die auf dem zufälligen Zusammentreffen von architektonischen Antagonisten beruht. Das Ergebnis wird eine Serie von drei Schnittzeichnungen sein, die jeweils auf einem spezifischen Ansatz zur visuellen Assoziation basieren. Werden Ihre Bastarde architektonische Kompromisse sein? Können sie als eine Synthese gelesen werden? Oder verkörpern sie einen unauflösbaren Konflikt zwischen beiden Quellen?
Termin: 21.05.2024 – 24.05.2024
Erstes Treffen: Di, 21.05.24, 9:30 Uhr
Abgabe: Fr, 24.05.24
MASTER
Entwurf: Grid
Das Raster ist ein absolutes und sich wiederholendes System, das sich in alle Richtungen ins Unendliche ausdehnt und von lokalen Bedingungen unabhängig ist. Als emblematische Struktur der Moderne zeigt das Raster seine Gleichgültigkeit gegenüber Narrativen, spezifischen Gegebenheiten und einer sequenziellen Lesart jeglicher Art.
Als System, das überall und jederzeit angewendet werden kann, wurde es zu einem Werkzeug für das Universale. So bleibt seine architektonische Rolle unabhängig von Geschichte oder Geografie. Die Möglichkeit der endlosen Wiederholung machte es zu einem Ordnungs- und Kontrollmittel für die Rationalisierung komplizierter Strukturen oder im Umgang mit programmatischer Komplexität. Die extreme Regelmäßigkeit offenbart die Suche nach etwas Absolutem und einer autonomen ästhetischen Entscheidung, statt der Nachahmung eines bestehenden Zustands.
In der heutigen architektonischen Umgebung erleben wir eine paradoxe Wiederkehr des Rasters:
Warum suchen wir in einer Zeit, in der sich der architektonische Diskurs auf Identität und Spezifität konzentriert, immer noch nach einem universellen Mittel?
Ist das Raster eine selbstsichernde Präsenz in einem fortschreitenden Kontrollverlust, während der Prozess des Bauens immer komplexer wird?
Wozu brauchen wir ein strukturelles Hilfsmittel, das uns hilft, komplizierte Strukturen zu rationalisieren, wo wir doch heute über Werkzeuge zur Berechnung und Herstellung komplexer Formen verfügen?
Das Studio wird die Möglichkeiten, die Fallstricke und die Widersprüche des Rasters untersuchen.
Regeltermin: Do, 11:00 – 18:00 Uhr, Studio
Erstes Treffen: Do, 18.04.24, 10:30 Uhr, Studio
Pflichtexkursion: 25 – 28.04.24
Präsentation: Mi, 31.07.24
Seminar: Algerien
Als größtes Land Afrikas liegt Algerien am Mittelmeer und hat seine Wurzeln in der Wüste Sahara. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Region durch verschiedene ethnische, kulturelle und religiöse Einflüsse geprägt und bildet eine Schnittstelle zwischen Orient, Okzident und Westafrika. 1962 endete die mehr als ein Jahrhundert währende französische Kolonisation. Algerien entstand als unabhängige Nation.
Das Seminar gliedert sich in zwei Teile.
Zunächst erfolgt eine zeichnerische Analyse und Dokumentation relevanter architektonischer Zeugnisse, wobei deren vielschichtiger kultureller und politischer Kontext anhand von Texten, Vorträgen und Filmvorführungen eingehend beleuchtet wird.
Anschließend werden wir eine 10-tägige Exkursion nach Algerien unternehmen, um die analysierten Architekturprojekte zu besuchen.
Die Exkursion wird im September 2024 stattfinden.
Erstes Treffen: Mi, 17.04.24, 11:30 – 13:00 Uhr
Abgabe/Prüfung: Mi, 07.08.24, 11:30 Uhr
Seminarwoche: Archival Bastards
Das Seminar bietet die Möglichkeit, in die Fülle des im SAAI aufbewahrten architektonischen Wissens einzutauchen und es als Impuls für die eigene Entwurfspraxis zugänglich und sinnvoll zu machen. Anstatt den üblichen Silos
der Klassifizierung (nach Autor, Datum oder Art) zu folgen, versucht das Seminar, Archivmaterial zusammenzubringen, das nicht dazu bestimmt war, sich zu treffen.
Sie werden mit einer Reihe von vorselektierten Schnittzeichnungen von Projekten verschiedenster Architekten, historischer Epochen und Typologien arbeiten. Mit Hilfe verschiedener Strategien der visuellen Assoziation, wie Exquisite Korps, Palimpsest und Cut-up, werden Sie zwei dieser nicht miteinander verbundenen Zeichnungen zusammenbringen und so Ihren eigenen "architektonischen Bastard" schaffen.
Durch diesen Prozess der Bastardisierung erforscht das Seminar eine Entwurfsmethodik, die auf dem zufälligen Zusammentreffen von architektonischen Antagonisten beruht. Das Ergebnis wird eine Serie von drei Schnittzeichnungen sein, die jeweils auf einem spezifischen Ansatz zur visuellen Assoziation basieren. Werden Ihre Bastarde architektonische Kompromisse sein? Können sie als eine Synthese gelesen werden? Oder verkörpern sie einen unauflösbaren Konflikt zwischen beiden Quellen?
Termin: 21.05.2024 – 24.05.2024
Erstes Treffen: Di, 21.05.24, 9:30 Uhr
Abgabe: Fr, 24.05.24
Seminar: „Zoom it, Crack it, Fix it”
Plattformen wie DALL-E oder Midjourney haben einen erheblichen Einfluss auf die Methoden der Bildproduktion und gewinnen auch in der Architektur immer mehr an Bedeutung.
Diese Produktionsprozesse werden durch das Konzept des sogenannten Prompt Engineering ermöglicht, das auf die Verarbeitung natürlicher Sprache abzielt.
Das Seminar "Zoom it, Crack it, Fix it" untersucht die Möglichkeiten und Potenziale der Erstellung und Manipulation architektonischer Bilder mithilfe dieses neuartigen Werkzeugs. Dabei werden verschiedene Text-zu-Bild-Generatoren getestet und untersucht, wie diese Technologie dabei helfen kann, Ideen und Konzepte in der Architektur umzusetzen und weiterzuentwickeln.
Anhand eines ausgewählten realisierten Projekts werden analytische (zoom it), beschreibende (crack it), transformative und synthetisierende (fix it) Ansätze angewendet, um ein umfassendes Verständnis für die Anwendung von bildbasierten Entwurfstechniken zu entwickeln.
Regeltermin: Mi, 11h30 – 13h00
Abgabe: Do, 08.08.24
Forschungsseminar: Shape Grammars
Das Seminar ist Teil des Forschungsprojektes „Typologische Resilienz“. Basierend auf so genannten „Shape Grammars“ werden Grundrisse von kanonischen Wohnungsbauten geometrisch beschreibbar und übertragbar gemacht. Neue Grundrisse können basierend auf ihnen generiert werden. Ausgehend von einer von R+E zur Verfügung gestellten grammatikalischen Grundstruktur werden Sie ein vertieftes Verständnis konkreter Wohnbaureferenzen sowie generellen Prinzipien von Wohnungsbaugrundrissen erlangen. Darüber hinaus werden Sie sich mit den folgenden Fragen auseinander setzen:
Wie spezifisch müssen die Grammatiken sein, um die jeweiligen Wohnungsbaugrundrisse strukturell eindeutig zu beschreiben und deren Qualitäten übertragbar zu machen?
Inwieweit können die Shape Grammars verbindende strukturelle Prinzipien zwischen den architektonisch sehr unterschiedlichen kanonischen Referenzgrundrissen aufdecken?
Regeltermin: Mi, 09:45 – 11:15 Uhr
Erstes Treffen: Mi, 17.04.24, 09:45 Uhr
Abgabe/Prüfung: Mi, 07.08.24, 09:45 – 11:00 Uhr
Stegreif: Unplanned plans
Termin: 07.08.24 – 23.08.24
Erstes Treffen: Mi, 07.08.24, 11:00 Uhr
Abgabe: Mi, 23.08.24
Forschungsseminar: Inquiry about ZKM #2
Seit 2019 widmet sich unser Team der Aufdeckung der reichhaltigen historischen Erzählung rund um den Entwurf des ZKM-Gebäudes in Karlsruhe von Rem Kohlhaas / OMA .
In diesem Forschungsseminar werden wir die Vielschichtigkeit der architektonischen Produktion erkunden, indem wir das Entwurfsprojekt des ZKM-Gebäudes untersuchen. Die Untersuchung des Entwurfsprojekts ist zwar nur ein Ansatz zum Verständnis der Architektur, aber es gibt noch zahlreiche andere Quellen, die Licht in die Komplexität der Architektur bringen können. Indem wir uns mit dem Thema befassen, wollen wir die Gründe für die unerwartete Absage des ZKM-Projekts nur wenige Monate vor dem geplanten Baubeginn entschlüsseln. Durch die Erforschung von Politik, Kosten und zwischenmenschlichen Beziehungen werden wir eine alternative Geschichte schreiben und eine neue Perspektive auf dieses faszinierende architektonische Projekt eröffnen. Wir werden konventionelle Erzählungen in Frage stellen und verborgene Wahrheiten über das ZKM-Projekt aufdecken.
In diesem Seminar werden wir die Teilnehmer anleiten, wie sie ihre eigenen Recherchen effektiv organisieren und vorantreiben können. Sie lernen wertvolle Techniken zur Auswahl interessanter Fakten aus dem umfangreichen Archivmaterial des Deutschen Kunstarchivs kennen. Das Seminar wird hauptsächlich online stattfinden, mit einigen Präsenzsitzungen. Die Untersuchung des Lehrstuhls zum ZKM-Projekt bildet die Grundlage für eine zukünftige Publikation.
Die Sitzungen finden alle 2 Wochen statt.
Regeltermin: Mi: 9:45 – 11:15 Uhr