BACHELOR

Entwurf: Studio Raum

Leben heißt, von einem Raum zum anderen gehen.
(Georges Perec)

Unser Alltag ist räumlich. Unsere täglichen Routinen und Handlungen entfalten sich im Raum und schaffen Raum. Im Studio Raum I werden Sie sich mit Ihren Alltagsroutinen und Ihrer alltäglichen Umwelt als Ineinandergreifen von raumnutzenden, raumwahrnehmenden sowie raumbildenden Handlungen und Erfahrungen auseinandersetzen. Das scheinbar Bekannte, Gekonnte und Gewohnte verflüchtigt sich zugunsten erneut zu entdeckender und neu zu entwerfender Möglichkeitsräume. Als Studierende der Architektur werden Sie von Gewohnheitstieren und Routiniers zu Entdeckern und Entwerfern des Überraschenden im Alltäglichen.

MASTER

Entwurf: 0.3 von 11.000

Das Studio „0,3 von 11.000“ beschäftigt sich mit dem narrativen Endpunkt der neuen Seidenstrasse. Lokalisiert an der ca. 300m langen Villenstraße in Duisburg Rheinhausen fallen hier die Extreme der unterschiedlichen Maßstabs- und Bedeutungsebenen der Straße zusammen. Als Relikt der vergangenen Stahlindustrie, reihen sich an der Villenstrasse die Wohnhäuser der ehemaligen Krupp Direktoren auf. Trotz tiefgreifender Veränderungen der Umgebung ist die bauliche Struktur der Kolonie seit ihrer Errichtung 1910 nahezu unverändert geblieben.

Heute ist die Anlage eine Enklave, eingebettet in ein großmaßstäbliches Logistik Areal - dem Endpunkt der 11.000km langen Bahnstrecke von Shenzen nach Duisburg ist. Als essentieller Bestandteil der „Neuen Seidenstrasse“, der größten globalen Infrastruktur der Jetztzeit, verbindet diese Strecke China mit den westlichen Märkten.

Im Rahmen des Studios untersuchen die Studierende am Beispiel des Grundstücks Villenstraße die programmatischen und architektonischen Potentiale die durch räumliche Kollision von Stadt- und globaler Infra-struktur zu Tage treten.

Neben dem vorgegebenen Programm eines Handelszentrums, welches sich auf den globalen Maßstab der Seidenstraße bezieht, entwickeln die Studierende einen eigenen zweiten Programmbaustein, der in direkter Beziehung zur Stadt Duisburg steht. In Anknüpfung an den ehemaligen Status des Hafengebiets als Freihandelszone, darf das Gelände mit einer spezifischen rechtlich verbrieften „Freiheit“ ausgestattet werden.


Seminar: ZKM, Geburt, Tod und Nachleben

Das ZKM-Projekt von OMA ist das perfekte Beispiel für ein Projekt, das höchste Relevanz erlangte, obwohl es nie gebaut wurde. 1989 gewann das damals eher unbekannte Office for Metropolitan Architecture (OMA) den Wettbewerb für das ZKM in Karlsruhe. Es dauerte 7 Jahre, bis es seinen Scheitern verkündete. 
Das Seminar wird die Entwicklung dieses sehr einflussreichen Projekts während dieser 7 kritischen Jahre untersuchen: Wie hat sich der Entwurf in dieser Zeit verändert? Welchen Einfluss hatten die öffentliche Meinung und die Politik auf den Abbruch des Projekts? Wie hat sich seine architektonische Erzählung entwickelt? Wie wurde der Entwurf so einflussreich, wie er es wurde? Wo können wir heute seine architektonischen Spuren finden? 
Die Forschung wird auf der Grundlage von Archivmaterial, Veröffentlichungen und Interviews durchgeführt. Die Ergebnisse werden in Text, Zeichnungen und Modellen verarbeitet. Das Endergebnis wird in einem Zine veröffentlicht. 
 

Seminar: 20%

Durch den Trend zum Homeoffice verändert sich die Bürowelt rasant und grundlegend. Viele Unternehmen wollen die Heimarbeit weiter ausbauen, weshalb angenommen wird, dass jedes 5. Büro in Deutschland überflüssig werden wird. Dieser Annahme folgend, stehen demnach in Zukunft ca. 75 Millionen qm Bürofläche in Deutschland zur Disposition. Gleichzeitig fehlt in allen deutschen Großstädten Wohnraum. 
Das Seminar entwickelt Grundstrategien zur Umnutzung von Bürobauten zu Wohnzwecken. 
Mit diesem Ziel werden die strukturellen Grundaspekte u.a. der Erschließung und Belichtung ausgewählter Wohnbauprojekte systematisch untersucht und ihre Regelhaftigkeit in Form textlicher Instruktionen auf andere Bauten übertragbar gemacht. In einem zweiten Schritt werden diese dann auf einen Bürobau „projiziert“. Ergebnis sind Modelle der resultierenden strukturellen Überlagerungen.