SS 22
BACHELOR
Entwurf: 8/StS 06/V:A / 39
Studio Raum II setzt sich mit institutionellen Räumen auseinander. Wie verkörpern diese gesellschaftliche Rituale und Regeln und wie werden letztere mit ihrer Hilfe formalisiert? Der institutionelle Kontext Karlsruhes bildet den Rahmen: BGH/KIT/BST/ZKM/HFG/BVG.
Im aktuellen Semester setzt sich das Studio mit der Institution des Archivs auseinander. Es fokussiert dabei insbesondere auf seinen ambivalenten Charakter als hermetisch abgeschlossener Raum des Aufbewahrens und als öffentliche Infrastruktur.
Das Landesarchiv, Gefäß unseres kumulativen Gedächtnisses, verwahrt Material von Behörden, Gerichten und deren Funktionsvorgängern und macht das Archivgut allgemein und zeitlich unbegrenzt zugänglich. Die ältesten Dokumente im Landesarchiv Baden-Württemberg sind mittelalterliche Urkunden aus dem 9. Jahrhundert. Seitdem wächst das Archivgut exponentiell und bedarf immer größerer Speicherfläche. So bewahrt das Landesarchiv heute circa 320 Regalkilometer Pergament und Papier auf. Gleichzeitig wird das Archiv mit der zunehmenden Digitalisierung konfrontiert, die den Schutz der wertvollen Unikate, sowie deren orts- und zeitunabhängigen Zugang verspricht.
Das Studio nimmt die Herausforderungen des aktuell exponentiellen Wachstums des analogen Archivguts und die der Digitalisierung innenwohnenden Versprechungen an, um die zukünftige gesellschaftliche Relevanz des Archivs als öffentliche Infrastuktur neu auszuloten.
Regeltermin: Mi-Do, 14:00-18:00 Uhr, Geb. 20.40
1. Treffen: 31.03.2022, 14:00 Uhr, Geb. 20.40
Zwischenkritik: 04.05.2022, 01.06.2022
Abgabe/Präsentation: 30.06.2022/06.07.2022
Forschungsseminar: Shape Grammars
Das Seminar ist Teil des Forschungsprojektes „Typologische Resilienz“. Basierend auf so genannten „Shape Grammars“ werden Grundrisse von kanonischen Wohnungsbauten geometrisch beschreibbar und übertragbar gemacht. Neue Grundrisse können basierend auf ihnen generiert werden. Ausgehend von einer von R+E zur Verfügung gestellten grammatikalischen Grundstruktur werden Sie ein vertieftes Verständnis konkreter Wohnbaureferenzen sowie generellen Prinzipien von Wohnungsbaugrundrissen erlangen. Darüber hinaus werden Sie sich mit den folgenden Fragen auseinander setzen:
Wie spezifisch müssen die Grammatiken sein, um die jeweiligen Wohnungsbaugrundrisse strukturell eindeutig zu beschreiben und deren Qualitäten übertragbar zu machen?
Inwieweit können die Shape Grammars verbindende strukturelle Prinzipien zwischen den architektonisch sehr unterschiedlichen kanonischen Referenzgrundrissen aufdecken?